Danke Arminia für 50. Jahre Vereinsarbeit

Danke Arminia für 50. Jahre Vereinsarbeit

 

Es war wie jedes Mal bei der Jahreshauptversammlung unserer Arminia, die Jubilare für 40./50./60.-Jahre treuer Vereinszugehörigkeit wurden vom Vorstand geehrt. Ein mega Wurstpaket oder ein paar besondere Getränke und eine Urkunde wurden überreicht. Eine wie immer tolle Sache und man hat sich sehr darüber gefreut.

Doch warum ist das eigentlich so? Ich für mich sehe das eigentlich ein wenig anders, als es immer gemacht wird. Na klar haben meine Eltern oder ich seit 50 Jahren den Mitgliedsbeitrag bezahlt, doch was ist das im Gegensatz zu dem was ich bekomme? Meine derzeit ungefähr 15 € im Monat sind so viel, wie ich für eine Currywurst mit Pommes bezahle, mit Glück ist noch ne Cola Zero dabei. In diesem Preissegment war es vor vielen Jahren halt auch, doch die Inflation und andere Dinge wie die deutlich gestiegenen Lohn- und Nebenkosten lassen es jetzt extrem teuer aussehen.

Was habe ich mit Arminia alles erlebt, was habe ich zurückgegeben? Welche positiven oder negativen Dinge habe ich für diesen schmalen Euro bekommen? Ich persönlich kann für mich behaupten, dass neben Familie und Arbeit die Arminia immer ein extrem wichtiger Bestandteil war und noch immer ist. Je älter man wird umso mehr nerven einen kleine Sachen und ich werde schon irgendwie komisch, man ist nicht mehr so entspannt, doch ist aus einem Vereinsleben immer etwas Schönes herauszuziehen.

Mein Leben wurde von klein auf durch Arminia geprägt. Fußball ab 8 Jahren, Tischtennis mit ungefähr 9. Viele Trainer haben mich begleitet, ein Günter Bock oder Walter Novin, ein Andreas Ring, später Bomber-Lemser Koch und der unvergessene Atze Kahn im Jugendbereich, dann Hans Ehlers, Uwe Präkels, Paule Erfurt und einige andere im Herrenbereich. Beim Tischtennis Karl Hey, Thomas Lünstedt und Otto Hähnle, es waren noch deutlich mehr als genannt und alle mehr oder wenig ehrenamtlich unterwegs. Man ist vielfach Meister geworden, auch mal abgestiegen, doch Reisen nach Kalifornien, Finnland oder die vielen Mannschaftsfahrten hätte es nicht gegeben, ohne das Engagement dieser tollen Menschen, unendliche Eindrücke wurden gesammelt.

Sicherlich hat man selber auch Zeit investiert und ich hatte sogar Glück ein eigenes Kind zu bespaßen, was viele andere von euch nicht haben. Ich für mich kann sogar sagen, dass es noch cooler war als selber zu spielen. Wir hatten tolle Eltern und immer die richtigen Trainer, so dass wir als Betreuer leichtes Spiel hatten und die Trainer wie Niclas Fritz, Benni Gerloff, Timo Puchalowitz oder Jens Golombek die wichtigen taktischen und läuferischen Dinge erledigen konnten. Die Erfolge gaben uns Recht. Nirgendwo als im Verein hat man so regelmäßige unglaubliche Glücksmomente, die ein Wochenende oder auch mal einen Wochentag, wie den letzten Mittwoch, so unvergesslich gemacht haben. Härkepokalsieger zu werden, ist ein Moment für die Ewigkeit, für den Trainer und die Mannschaft und einige Anhänger dazu.

Und wem haben wir das alles zu verdanken, den Machern des Vereins. Ich habe einige erlebt, Jugendleiter wie Uwe Lambrecht, Vorsitzende wie Holger Novin  oder jetzt Andi Grigoleit. Selbst mein Vater musste einige Jahre ran, zu damals noch besseren Bedingungen. Jetzt sind es unendlich viele Mannschaften, die alle hohe Ansprüche haben. Die Richtlinien und Vorgaben des Fußballverbandes werden immer umfangreicher, die Arbeit ist neben einem Beruf nicht mehr zu erbringen. Wir können so froh sein, dass sich immer noch Freiwillige in diesen Ehrenämtern finden. Und diesen bin ich so dankbar. Ein Joachim Melzer ist praktisch jeden Tag auf dem Platz, Regina Arlt immer am Schreibtisch und Andi Grigoleit auch dauerhaft im Einsatz. Sie müssen Entscheidungen treffen, die nicht jeder toll findet, doch sie tun etwas für unsere Arminia. Wie jetzt die neugewählten Jonas Henn, Sebastian Lange, Tobias Schoeler, Martin Reimers, Steffen Hartung und Wiebke Brandes sicher auch, sie haben sich bereit erklärt mit anzupacken und davor ziehe ich meinen Hut. Ihnen bin ich schon jetzt zu Dank verpflichtet, genau wie ich Maxi Paulmann und Marc Hölemann nicht vergessen möchte. Sie waren unglaublich wichtig als Verbindung der Mannschaften zu dem Vorstand und haben viel bewirkt. Arminenlegenden wie Toni Endlich und Hansi Weich sind bereits seit ihrem Jugendalter dabei und wichtige Ansprechpartner auch im Hinblick auf gesammelte Erinnerungen aus der Presse. Sie wissen alles über den Verein.

Nun darf ich hoffentlich noch ein paar Jahre Tischtennis mit guten Freunden in einem Team spielen. Irgendwas müssen alte Leute nun einmal machen. Und es ist immer noch so wichtig, abschalten, kämpfen für den gemeinsamen Sieg, ein paar Getränke im Anschluss und einfach nur unsinnige Sachen erzählen, Vereinsleben halt.

Zwei Wünsche für die Zukunft habe ich aber doch. Zum Einen das die Jugendabteilung wieder ein Anziehungspunkt für viele Mädchen und Jungs wird und die oberen Mannschaften wieder stark genug sind, zumindest in der Bezirksliga zu spielen. Der Unterbau ist bei Vereinen die wenig finanzielle Möglichkeiten haben, nun einmal existenziell wichtig und zum Anderen, dass wir auf dem Platz, neben dem Platz und bei Insta, Facebook und TikTok einen respektvollen und fairen Umgang mit den Schiedsrichtern, gegnerischen Mannschaften und deren Anhang pflegen. Arminia Vechelde sollte in diesen Dingen wieder ein Vorbild sein.

Danke Arminia Vechelde für 50 gemeinsame Jahre. Wir haben so viele Ehrenamtliche die ich hier nicht genannt habe, ihr seid absolute Helden für mich. Die Ehrung zu 50. Jahren Vereinzugehörigkeit sollte also euch Ehrenamtlichen gelten und nicht mir.

Freundschaften sind durch das Vereinsleben entstanden, viel Freizeit wird gemeinsam verbracht, nirgends ist es einfacher als durch den Sport.

Ich bin ein riesen Fan von Teams und genau das sollten wir immer sein. Danke, dass ihr es so lange mit mir ausgehalten habt. Ich für mich habe viel mehr bekommen, als ich selber investiert habe. Die tollen Momente kann mir keiner mehr nehmen und ich freue mich auf weitere davon.

 

Einmal Arminia, immer Arminia.

Martin Depner