Gedanken zur Wertschätzung im Ehrenamt
Dank und Wertschätzung für Ehrenamtliches Engagement kommt fast immer zu kurz.
Oftmals gibt es nur einen kurzen Satz wie : Danke für dein/euer ehrenamtliches Engagement oder am Saisonende einen Präsentkorb vom Team. Zwischendurch dann häufig auch Kritik oder versteckte Kritik ( ist nicht gegen dich, aber...) Wenn man ehrenamtlich arbeitet, freut man sich natürlich auch über jedes Lob und jede Anerkennung und fragt sich ob man genug Wertschätzung erhält.
Wer ehrenamtlich tätig ist, weil er häufig Anerkennung/Lob/Wertschätzung erhalten möchte, bliebe in einem Sportverein wohl eher unzufrieden, denn man muss sich meist mit einem Minimum an Wertschätzung zufrieden geben.
Befriedigung für sein Engagement sollte man daher aus den positiven Momenten ziehen:
- Dem Auswärtssieg, einer Meisterschaft oder Pokalgewinn, dem Faschingstraining, der Mannschaftsfahrt, der Turnierteilnahme, der anstrengenden Trainingseinheit, der Kabinenparty, den glücklichen Kinderaugen......
- Wenn dich im Supermarkt ein 30-jähriger grüßt und sagt "du warst damals in der F oder D-Jugend mein Trainer, das war eine geile Zeit"
- Wenn jemand zu dir kommt und sagt, "die Grillhütte die du gemauert hast, ist noch heute dein Verdienst"
- oder "ohne dich wäre der Kunstrasenplatz nie entstanden"
- Wenn du aus dem Erlös des Straßenfestes tolle Anschaffungen tätigen kannst, wie Bälle, Trikots, Trainingsmaterial
- Wenn du als Jugendwart feststellts, dass sich die Kinderzahl verdoppelt hat
- Wenn du als Trainer feststellst, dass sich dein Team deutlich verbessert hat.
- Als Platzwart freust du dich, wenn der Platz tolles grün erreicht und glatt wie ein Kinderpopo ist
- als Kassenwart, wenn trotz Kostenexplosion die Kasse am Jahresende stimmt.
- als Fördermitglied freust du dich wenn du die Sportler in der Ausstattung unterstützen kannst.
Es gibt sicher 100 weitere positive Beispiele im Sportverein, die durch wertschätzendes Lob nicht ersetzbar sind.
Manchmal wird Wertschätzung auch nur selektiv wahrgenommen:
Wer zum Beispiel für sein großes Engagement gelobt wird, zugleich aber auch für Fehler kritisiert wird, behält manchmal nur letzteres in Erinnerung. Auch erfolgreiche Sportler/Funktionäre beklagen manchmal zu wenig Wertschätzung obwohl sie gerade mit Feuerwerk gefeiert wurden oder eine Vereinsehrung erhielten
Manchmal werden auch Ehrungen vom Verein oder Verband schnell verdrängt und trotzdem über mangelnde Wertschätzung geklagt. Ein Global-Lob in großer Runde ("Danke an alle Trainer und Vorstandsmitglieder und Helfer" ) wird auch meist schnell wieder verdrängt oder als persönliche Wertschätzung gar nicht wahrgenommen. ("Mich hat keiner gelobt")
Wieviel Lob und Wertschätzung kann man denn eigentlich erwarten?
- Soll der Bürgermeister 12x im Jahr die Vereinsvorstände loben?
- Kann der Vereinsvorstand oder Abteilungsleiter monatlich oder halbjährlich individuell die Trainer loben?
- Kann der Jugend-Trainer sich lückenlos bei den unterstützenden Eltern bedanken?
- oder der Geschäftsführer die Platzwarte und Putzfrauen in regelmäßigen Abständen loben?
Oftmals bleibt es dann bei wenigen persönlichen Danksagungen oder einem Globaldank bei einer Versammlung.
Trotzdem hier ein zwischenzeitlicher Globaldank an alle ehrenamtlichen Helfer im Sportverein Arminia. Angefangen bei den Vorstandskollegen, den vielen Trainern und Betreuern, finanziellen Unterstützern und Helfern auf der Sportanlage. DANKE ( einfach mal Zwischendurch )