Hallensperrung in den Winterien. HALLO LANDKREIS PEINE

Hallensperrung in den Winterferien... HALLO LANDKREIS PEINE

Hallo Landkreis Peine   AUFWACHEN

Der Landkreis Peine hat verfügt, dass in den Weihnachtsferien die Sporthallen im Landkreis gesperrt werden.  Es solle Energie gespart.

Diese Entscheidung trifft in erheblichem Maß die Sportvereine und damit auch die sporttreibende Bevölkerung- insbesondere Kinder und Jugendliche. Bisherige Interventionen der Vereine, des KSB und des NFV haben bislang wenig bewirkt.

Was ist der Hintergrund?

Hallentrainingszeiten für Fußballvereine sind ein knappes Gut.  Außerhalb der Ferien sind die Hallen vormittags bis zum frühen Nachmittag durch die Schulen belegt und danach durch die Hallensportvereine von Turnern bis zum Badminton usw.    Für Fußballvereine gibt es nur sehr wenig Hallen-Trainingszeiten und die werden dann meist den jüngsten Sportlern überlassen. In Vechelde überwiegend der G-E Jugend.

Seit Jahrzehnten war es so, dass  in den Weihnachtsferien die Hallen dann ganztags  von den Fußballvereinen genutzt wurden.  Direkt nach Weihnachten powerten sich die Fußballer bereits vormittags beim Hallentraining aus.  Vor allem aber Turniere wurden veranstaltet.  In Vechelde fanden täglich teils 2-3 Turniere an den Tagen "zwischen den Jahren" statt.  Eltern hatten arbeitsfrei und begleiteten Ihre Kinder zu Turnieren. Verwandte die zum Weihnachts-Besuch da waren,  füllten ebenso die Hallen wie Vechelder Bürger, die nach den Weihnachtstagen solche Hallenturniere als willkommene Gelegenheit nutzen,  bei Schlechtwetter mal unter die Leute zu kommen. Manche Bockwurst und bunte Tüte wurde verzehrt und der Erlös stockte die Team- und Vereinskasse auf.

Corona unterbrach diese Tradition. Das war höhere Gewalt.

Dass der Landkreis nun weitere Gründe nutzt, um Hallen zu sperren, macht uns Sportvereine traurig bis wütend.  Dieses Jahr Energieeinsparung, nächstes Jahr vielleicht Flüchtlingsbelegung oder General.-Sanierung oder Personalmangel bei Hausmeistern oder Putzkräften ?

Hallo Landkreis Peine. AUFWACHEN. Sporthallen wurden gebaut um darin Sport zu treiben und nicht um Sie im Winter zu schließen und auskühlen zu lassen, bis sie zum Schulbetrieb Mitte Januar wieder aufwendig hochgeheizt werden müssen. Das Vorgehen ist umstritten siehe Foto unten.

Wir Sportvereine sind sauer. In whattsapp-Gruppen äußern Sportler aus Groß Lafferde, Edemissen, Vechelde, Wendeburg ihren Unmut sehr drastisch. Bereits mit viel Herzblut organisierte Traditions-Turniere wurden wieder abgesagt.  So viel zu der Politiker-Floskel mit "Dank ans Ehrenamt " was hier konterkariert wird.

Auf Rückfragen von Verbandsvertretern konnten die Energie-Einspareffekte  vom Landkreis noch nicht einmal quantifiziert werden. "Irgendetwas"  wird es schon einsparen wenn die Hallen 2 Wochen ausgekühlt werden.  Auf ein Schreiben an den Landrat vom letzten Donnerstag habe ich weder eine Antwort noch eine Eingangsbestätigung erhalten.

Dass gerade der Landkreis Peine die Hallen sperrt (in vielen anderen Landkreisen ist das nicht der Fall) ist unverständlich.  Fußballer im Landkreis Peine können von Ende Oktober bis Mitte März kaum trainieren.  Während z.B. in Braunschweig, Wolfsburg, Wolfenbüttel in den letzten 10-15 Jahren vorausschauend Kunstrasenplätze von der öffentlichen Hand gebaut wurden, die den ganzjährigen Sportbetrieb ermöglichen, gibt es das im Landkreis Peine nicht.  Kein Geld für derartige Sportinvestitionen.  Hinweis: Die einzigen beiden Kunstrasenplätze im LK-PE sind in Vechelde und Lengede und beide wurden mit Vereinsengagement errichtet und von den Gemeinden und dem Schacht Konrad-Fonds finanziert. Ansonsten Fehlanzeige.

Der Landkreis Peine steht hier für regelmäßige Platzsperren der Naturrasenplätze ganz weit vorne.  Dies in Kombination mit fehlenden Kunstrasenplätzen und nun auch noch  Hallensperrungen.

Mal 2 Beispiele aus Nachbarstädten/Kreisen:  Kunstrasenplätze in Braunschweig gibt es z.B. in Hondelage, bei Freie Turner, bei BSC-Acosta,  in Rautheim, in Wenden,  in Lehndorf, bei Eintracht, in Lamme und einige mehr!

In Wolfenbüttel wurden an der Meesche mehrere Kunstrasenplätze gebaut, in Cremlingen vor ein paar Jahren durch Vereinsengagement mit Beteiligung des Landkreises. Auch Germania WF hat einen  Kunstrasen. Kürzlich wurde erst in Salzdahlum ein neuer Platz eingeweiht.  Landkreis Peine FEHLANZEIGE! Nicht mal in der Kernstadt Peine.  Nicht mal was in Planung. Immer der Verweis auf leere Kassen.

Übrigens: Kunstrasenplätze sind nicht nur ökologisch schlecht sondern haben auch  ökologische Vorteile. Mikroplastik wird nicht mehr verwendet. Schädlicher Dünger und Unkrautvernichter ist auf Kunstrasen nicht nötig und Wassermangel im Sommer ist ein Zukunftsthema was Naturrasen betrifft und Kunstrasen nicht. Kein Dieseltrecker tuckert 52x im Jahr zum Mähen über den Platz und verpestet die Luft. Die Folgekosten sind deutlich niedriger. Nach 12-20 Jahren wird die oberste Platzschicht erneuert wie gerade in Braunschweig-Rautheim geschehen.

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Unbespielbarer Rasenplatz im letzten trockenen Sommer. 

 

Hallo Landkreis Peine. Eure Rechnung ist wenig vorausschauend.  Das Geld was ihr jetzt durch Hallenschließungen und Nichtinvestition in Sportinfrastruktur einspart, das könnt ihr demnächst wieder ausgeben. Nämlich bei Stellenanzeigen für Planstellen im Gesundheitsamt, wenn durch Bewegungsmangel und Fettleibigkeit die Folgen bekämpft werden müssen.  Oder weil psychische Schäden durch Sport- und Kontaktarmut zu bekämpfen sind.

Der angebotene Kompromiss in der KW1 die Hallen ungeheizt zu öffnen, erscheint mir keine gute Lösung. Spieler die sich im Turnier abkämpfen und sich dann in Spielpausen bei Niedrigtemperatur auf der Tribüne erkälten, wären die logische Folge.  

Vorschlag: Energieeinsparung durch konsequenten LED-Einsatz in den Hallen, Heizungsaustausch der maroden Anlagen, schnell mehr Fotovoltaik auf den Dächern der Hallen und Förderung von Biogasanlagen mit Abwärmenutzung durch Fernwärme der Sporthallen und Schulen usw.  Aber nicht 14 Tage Hallen auskühlen.

Nur gut 1 Jahr ist es her, als mir der damalige niedersächsische Innen- und Sportminister Boris Pistorius im Gespräch mitteilte, dass er alles dafür tun werde, dass nach Corona, der Sport bestmöglich gefördert wird um die Menschen wieder in Bewegung zu bringen. Mittlerweile ist er Verteidigungsminister und in Peine vertrocknen im Sommer die Rasenplätze wegen Bewässerungsverbort und sind genauso unbespielbar und gesperrt,  wie im Herbst/Winter/Frühjahr bei Regen und jetzt werden flankierend noch die Sporthallen gesperrt.

Ich mache meine Tätigkeit als Vereinsvorstand nur ehrenamtlich und weise auf diese Fehlentwicklung hiermit deutlich hin. Beim Landkreis arbeiten Vollzeitkräfte und bekommt ein Gehalt für die Tätigkeit, die auch eine strategische Ausrichtung beinhalten sollte.  Politiker werden dafür gewählt!  Also denkt nochmal drüber nach, wie ihr den ehrenamtlichen Sport unterstützen könnt und nicht wie ihr ihn behindert oder ignoriert und mit einer Sperrung in den Weihnachtsferien langjährige sportliche Traditionen zerstört.  Für dieses Jahr ist es ggf. schon zu spät um Turniere noch neu zu organisieren. Aber sicher würden die Teams zwischen Weihnachten und Neujahr die Hallen ganztägig fürs Training nutzen und Kleinturniere/Freundschaftsspiele organisieren.

 

Andreas Grigoleit

1. Vorsitzender SVA

 

 

 

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In Kurzstichworten: #Bewegungsmangel, #Wasserknappheit im Sommer,  #Platzsperren bei Regen im Herbst/Winter, #Hallenkapazitäten, #Fettleibigkeit von Kindern, #Förderung Frischluft- und Hallensport, #Zusammenarbeit mit Vereinen, #lebenswerter Landkreis

 

Liebe Leser:  Nehmt euch den Landkreis nicht als Beispiel. Wenn ihr in eurer Wohnung oder im Haus Energie einsparen wollt, macht die Heizung nicht aus !