Wohin geht die Reise, NFV?

Wohin geht die Reise, NFV?


Seit heute ist es theoretisch möglich auf die Sportplätze zurückzukehren. Im Landkreis Peine bleibt es bei der Theorie. Gestern hatten wir einen Inzidenzwert von über 123. Nachdem der Fahrplan der Bundesregierung eine Verlängerung vom Lockdown rausbrachte, war man beim NFV von der Fortsetzung der Saison überzeugt. Ein Stufenplan zur Lockerung bringt auch die Fußballer Schrittweise auf die Sportanlagen zurück. In der Theorie ist das vielleicht auch möglich, aber warum hat der Hamburger Fußball Verband daraufhin die Saison abgebrochen? Die Antwort erfahren wie aktuell am eigenen Leib: Während die ersten Kreise heute das Training wieder aufnehmen (Maximal 10 Erwachsene ohne Körperkontakt, oder 20 Kids unter 14 Jahren) gucken wir in Peine mit der Inzidenz von über 100 in die Röhre. Die Tendenz im Landkreis Peine ist steigend, eine spürbare Besserung leider nicht in Sicht. Der NFV möchte die Saison unbedingt sportlich beenden, eine Verlängerung bis zu den Sommerferien ist beschlossen. Der Bezirk Braunschweig möchte gerne vier Wochen nach Trainingsaufnahme in die Punktspiele starten. Eine Fortsetzung nach dem 25.04 ist allerdings nicht mehr zu schaffen- der Bezirkspokal auch vorher kaum realistisch. Wann können alle dazugehören Kreise wieder (alle) normal trainieren? Was für eine Vorbereitungszeit nach so einer langen Pause ist angemessen? Was hat man auf Bezirksebene für ne Chancengleichheit, wenn manche Kreise trainieren dürfen und andere nicht? Wie realistisch ist ein Trainingsbetrieb bei Arminia Vechelde ab dem 22.03.2021 bei 20 Mannschaften mit tagesaktuellem Schnell- oder Selbsttest, wenn die Inzidenz bei über 100 bleibt? Wer soll die Testergebnisse in der Menge kontrollieren und überwachen? Wann sollen die ganzen ausgefallenen Spiele nachgeholt werden bei so vielen Mannschaften? Wie soll man die Verantwortung für viele kritische Entscheidungen übernehmen, wenn es auf etliche Fragen keine Antworten gibt? 

Die Politik differenziert stark nach Regionen- beim Fußball ist dies kaum möglich. Während Kreisklassen und Kreisliga örtlich gesehen einfach zu regeln sind, ist es für unsere Bezirksteams 1.Herren, Damen, A-Jugend, B-Jugend, C-Jugend, D1- Jugend, B-Mädels, D-Mädels kaum zu planen. Ganz zu schweigen von den ganzen andren Peiner Herren Bezirksmannschaften wie Lengede, Wendezelle, Woltwiesche, Peine, Lafferde, Vöhrum plus die etlichen Jugendteams. 

Natürlich muss es immer oberste Priorität haben eine Saison sportlich zu beenden. Auch wir wollen zurück auf den Platz, wir wollen unsere Freunde sehen und Fußball spielen. Ohne den Druck der unendlich vielen nachzuholenden Pflichtspiele der Saison 2020/2021 könnte man das je nach Kreis und Inzidenz auch genießen. Als Trainer muss man seine Spieler nicht schnellstmöglich wieder in den Wettkampfmodus bringen. Je nach Entwicklung von Coronazahlen und Fitnessstand könnte man Testspiele durchführen und die Saison 2021/2022 könnte frühzeitig starten.

 

Weckt die langerwartete Rückkehr auf die Fußballplätze in der Praxis für die vielen Ehrenamtlichen wie Trainer, Vorstandsmitglieder, Eltern und im Endeffekt auch die Spieler so noch die pure Freude oder wird der Terminplan mit verkürzter Vorbereitung, englischen Wochen und eine Testpflicht zur Last?  

 

Im Vorstand planen wir die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs, damit wir vorbereitet sind wenn unsere Mitglieder wieder auf die Plätze dürfen. 
Ob man hinter der Fortführung der Saison 20/21 steht, muss jeder für sich selber entscheiden. Für meine Werte im Amateurfußball steht das jedenfalls nicht mehr!