2. TT-Herren mit starker Leistung bei der Relegation zur Bezirksoberliga

2. TT-Herren mit starker Leistung bei der Relegation zur Bezirksoberliga

 

Aufstiegsspiele der 2. Herren in Wolfenbüttel dramaturgisch nicht zu überbieten

 

Von links: Christian Blank, Florian Schomburg, Carsten Gruhn, Christian Havekost, Kolja Frey, Luca Anders und Martin Depner

 

Zu den Aufstiegsspielen zur Bezirksoberliga (BOL) trafen sich am vergangenen Samstag die Teams vom ESV Wolfenbüttel (Tabellendrittletzter der BOL) als Veranstalter, Atzum/Gr. Denkte (Tabellenzweiter Bezirksliga Mitte 2) und wir als Tabellenzweiter der Bezirksliga Mitte 1).

Im ersten Spiel um 10:30 Uhr spielten die beiden Wolfenbütteler Teams gegeneinander, jeweils in Bestbesetzung.

ESV mit Steffen Samtlebe-Fischer, Sebastian Möhrig, Artur Wolff, Klaus Waldhofer, Michael Zirba und Daniel Sadlo.

Atzum mit Christof Kepski, Matthias Gärtner, Sascha Beer, Heinz-Hermann Frobese, Michael Mahler und Dirk Natusch.

 

Bereits dieses Spiel war an Spannung nicht zu überbieten und fand mit dem ESV bei ihrem 9:7 Sieg einen glücklichen Sieger.

Ende des Spiels 14:59 Uhr. 4,5 Stunden Tischtennis mit unglaublich spannenden Spielen und der Aussicht noch ein weiteres Spiel machen zu „dürfen“.

Schon jetzt eine Anstrengung für Spieler und Zuschauer.

 

Wir waren zum Glück erst um 13:00 Uhr in der Halle, konnten die Spiele entspannt verfolgen, doch warteten wir noch 2,5 Stunden auf unser eigenes erstes Spiel.  

Auf Holzstühlen, Matten und Bänken die erste kleinere Herausforderung. Zum Glück erwies sich der ESV als ein hervorragender Gastgeber und hatte ein schönes Buffet zubereitet.

Um 15:30 Uhr starteten wir dann in unsere erste Partie gegen Atzum. Für sie die letzte Chance noch etwas zu erreichen.

Atzum mit der gleichen Aufstellung wie vorher, wir mit Christian Havekost, Carsten Gruhn, Christian Blank, Kolja Frey, Luca Anders, Martin Depner und Florian Schomburg als Ersatzmann.

Christian Havekost stellte sich zum Glück für dieses Spiel zur Verfügung, was im Hinblick auf die wichtigere Relegation der 1. Herren am darauffolgenden Sonntag in Bovenden, schon sensationell war. Tischtennis kann auch mal Stress sein. Vielen Dank dafür Christian.

Über eine 2:1 Führung nach den Doppeln, gerieten wir leider in Rückstand und liefen diesem auch immer hinterher. Bei 8:7 für Atzum hatten wir noch die Ausgleichschance, doch sollte es nicht sein. Das obere Paarkreuz der Wolfenbütteler mit Oberligaerfahrung war schon sehr stark. Keiner unserer 6 Spieler konnte beide Einzel gewinnen und somit verloren wir mit 9:7, hatten jedoch mit 33:31 Sätzen die Oberhand. Vielleicht konnten die Sätze noch einmal wichtig werden. Ende 18:45 Uhr.

Vor dem letzten Spiel gegen den ESV war daher klar, wir mussten 9:6 gewinnen um direkt aufzusteigen, bei 9:7 Sieg zählen die Sätze untereinander, bei 8:8 ist der ESV Sieger und Atzum Zweiter.

ESV wieder mit dem gleichen Team, Vechelde ohne Christian und dafür mit Florian am Ruder. Die Marschroute war klar vorgegeben, Spiel auf Sieg und daher leichte Doppelveränderungen.

Und es begann sehr verheißungsvoll, Doppel 1 sicher an uns und dann wie erhofft der Sieg von Carsten und Luca gegen das Topdoppel der ESVer. Der ESV spielt übrigens mit 4 Spielern mit besonderem Belag-Material und ist dadurch schwer zu bespielen. Nach den Doppeln erneut 2:1 für uns.

Leider war das obere Paarkreuz in diesem Spiel unglaublich stark und alle vier Spiele gingen ziemlich unspektakulär an Wolfenbüttel. Ab Position 3 hatten wir dann doch kleinere Vorteile und wussten diese auch zu nutzen. So kam es beim Stand von 8:6 für uns zum Showdown des gesamten Spieltages. Ein weiterer Sieg für uns würde den direkten Aufstieg bedeuten, bei einer Niederlage würde man mal die Sätze zählen, um zu sehen, ob wir überhaupt noch eine Chance auf Platz 2 haben.

Es spielte also Flo gegen seinen Freund Daniel, der auch jedes Jahr für uns beim Aue-Cup für die Tischtennisabteilung aufläuft. 20 Jahre Freundschaft treffen in so einem wichtigen Spiel aufeinander. Psycho pur für die beiden Helden. Jeder der eine Sportart betreibt weiß wie eng Freud und Leid beieinander liegen, doch mit dieser Situation muss man erst einmal umgehen.

Das Spiel begann extrem perfekt für uns, Flo gewann die ersten beiden Sätze und spielte ein starkes Tischtennis. Der dritte Satz ging klar an Daniel. Dann führte Flo im 4. Satz mit 5:2 und Daniel nahm eine Auszeit. Nach dieser Pause lief bei Daniel alles und bei Flo wenig und der Satzausgleich war perfekt, doch es blieb der letzte Satz für die Entscheidung BOL oder BL.

Hier spielte Flo dann wieder sensationell und führte verdient mit 10:7. Drei Matchbälle zur BOL, das musste doch klappen. Daniel zeigte in diesem Moment eine enorme mentale Stärke und legte drei blitzsaubere Topspins hin und es stand 10:10. Dann folgen zwei Netzberührungen zu Gunsten von Daniel und das Spiel war gedreht. Unglaubliches Pech für Flo und Stille in der Halle bei uns Vechelder Spielern. Und auch Daniel fühlte sich merklich unwohl, er hat zwar seine Mannschaft vor dem Abstieg gerettet, doch einem Freund weh getan.

 

Und nun hieß es Sätze zählen. Das wir das letzte Doppel gewinnen mussten war klar, doch hatten wir noch die Chance zweiter oder gar erster zu werden ? Und ja, ein Sieg würde aufgrund des besseren Satzverhältnisses gegenüber Atzum reichen um zweiter zu werden. Der ESV war sowieso Sieger der Relegation. Keine so schlechten Aussichten. Christian und Martin gegen Steffen und Klaus. Das bisher über die Saison ungeschlagene Bezirksligadoppel gegen ein Topdoppel der BOL. Wir komplett unter Druck und noch leicht irritiert, jedoch voll motiviert. Die ESV ganz entspannt, da sie nichts zu verlieren hatten.

Der erste Satz ging dann glücklich mit 11:9 an den ESV, ein paar Netzer zerlegten uns. Dann waren wir zwei Sätze am Zug und führten 2:1. Es folgte das 2:2 und der entscheidende Satz um Platz 2 oder 3 für uns. Um 23:00 Uhr war die Messe dann gelesen, wir legten noch einen sensationellen Satz hin und gewannen verdient mit 3:2 und somit gesamt 9:7 gegen den ESV. Ende 23:00 Uhr.

Der ESV war ein glücklicher Sieger, wir ein unglücklicher 2. Sieger und Atzum ein noch unglücklicherer 3. Sieger. Alle jeweils mit 2:2 Punkten.

 

Und nun folgte das letzte Highlight des Tages, was in der Halle niemand wusste und erst beim Eintragen der Mannschaftsführer ins Internet aufgefallen ist. Beim ersten Spiel zwischen ESV und Atzum war es am Ende zu einem Fehler bei der Satzzusammenrechnung gekommen. Es wurde ein Sieg vom ESV mit 3 Sätzen errechnet und nicht wie sich herausstellte nur mit 35:34 Sätzen.

Wäre dieses Ergebnis beim Stand von 8:7 für uns gegen ESV bekannt gewesen, hätte unserem letzten Doppel ein 3:0 Sieg zum Aufstieg gereicht. Wie oben beschrieben gewann der ESV den ersten Satz mit 11:9, jedoch ohne jeden gedanklichen Druck etwas erreichen zu müssen.

Da liegt man um 0:00 Uhr im Bett und lässt den Tag Revue passieren, gehst noch einmal die Saison durch. Wie ist es gelaufen, was war gut, was schlecht ? Die Knochen schmerzen, das Adrenalin fährt runter, aber an Schlaf ist nicht zu denken.

Heute hatten wir wahrscheinlich ein Quäntchen Pech, haben uns aber bei 10 Stunden in der Halle und zwei tollen Spielen für eine zweite Mannschaft sehr gut verkauft. Unsere Fans haben uns wieder einmal super unterstützt. Danke für euer Kommen während der Saison und danke für die Motivation während der Relegation. Genau das ist in Vechelde einfach toll. Vielen Dank auch noch einmal an unsere Ersatzverstärkungen aus der 3. Herren während der Saison und an Thore Richter und Christian Havekost für die Bereitschaft bei uns zu spielen.

Der ESV wird in der BOL bleiben, durfte allerdings auch seit 9:00 Uhr in der Halle aufbauen und daher eine Gesamtzeit von 14 Stunden dort verbringen. Respekt Männer. Die Atzum/Denkter haben eine klasse Mannschaft und verstärken sich zur neuen Saison noch, gehören daher eigentlich auch in die BOL.

Wir hingegen sind nun erst einmal platt, haben aber noch eine kleine Hoffnung vielleicht doch aufzusteigen als Nachrücker. Es gibt so Gerüchte, dass vielleicht doch noch eine Mannschaft aus der BOL freiwillig zurückzieht. Verdient wäre es nach dieser Relegation alle Mal. Wir verstärken unsere 2. Mannschaft in der nächsten Saison auf jeden Fall auch, eine neue Anmeldung haben wir bereits, doch dazu später mehr. Da folgt verdienter Weise bei Zeiten ein gesonderter Bericht.

Und was das Wichtigste an diesem Tag war, der Zusammenhalt in dieser Mannschaft. „Flo Junge“, wir lieben dich mehr als je zuvor und auch Daniel darf weiter beim Aue-Cup mitspielen. Es ist nur Sport und Freundschaften sind nicht so einfach zu trennen.

Gute Besserung wünschen wir von dieser Stelle auch noch den Fußballjungs vom VFB Peine und dem Betreuer nach ihrem Verkehrsunfall. Ihr hattet noch Glück im Unglück und werdet hoffentlich bald wieder kicken und zur „Schule“ gehen können.

Viele Grüße von der 2. TT-Herren und danke fürs zu Ende lesen.