Keine Gerechtigkeit im Bezirkssport?
Es gibt Situationen im Leben die stehen in keiner Regel, keinem Lehrbuch, keiner Anweisung. Da muss ein Mensch oder ein Ausschuss die Situation bewerten und dann den Mut haben etwas richtig zu rücken, was sonst irgendwie dauerhaft als gefühlte Ungerechtigkeit im Raum steht.
So eine Situation ist entstanden, als durch das abgebrochene Spiel zweier anderer Mannschaften, die irriwitzige Situation entstand, dass ein Ergebnis gewertet wurde, was sonst auf dem Rasen nicht entstanden wäre. Und dieses Ergebnis nun dazu führt, dass nach 365 Tagen sportlicher Leistung eine Mannschaft unglücklicherweise dafür bestraft wird,dass in einem anderen Spiel mehreres aus dem Ruder gelaufen ist.
Wenn das so erkennbar ist, dann muss man das sportlich geraderücken oder durch Unterlassung so dulden. Wie soll man aber dann erklären, dass Fairness und Sportlichkeit wichtig ist,
Der DFB veröffentlich hierzu folgendes: "Fairness gewinnt bei Sieg und Niederlage"
"Fußball benötigt Fair Play. Es geht hierbei um mehr als bloß um geschriebene Regeln. Fair Play zeichnet sich nicht dadurch aus, dass du etwas aufgrund von Regeln machen musst, sondern dass du es freiwillig tust. Der Fair-Play-Gedanke zielt darauf ab, sportlich gegeneinander anzutreten, doch bei allem Wettkampf und Rivalität dennoch fair und respektvoll zu handeln." ( Quelle: www.dfb.de )
Man wibt darum, dass es weniger gelbe Karten, rote Karten und Zuschauertumulte geben darf, weniger Brutalität gegen Schiedsrichter, Spieler und Ausschreitungen unter Zuschauern. Wenn gerade diese roten Karten und Zuschauerausschreitungen nun dazu führen, dass das unbeteiligte Team bestraft ist und diesem die sportliche Meisterschaft nur am grünen Tisch zu nehmen war, kann das so im Raum stehen bleiben? Dass ein umstrittener Spielabbruch -den 2 Sportgerichte unterschiedlich werten- am Ende dazu führt, dass Wochen nach Saisonende dem SV Arminia Vechelde gesagt wird, dass Vahdet mit den Toren vom grünen Tisch alleiniger Aufsteiger ist? Ein formaler Dreizeiler hat uns erreicht!
Ist es da nicht an der Zeit Größe und Einsicht zu zeigen und zu sagen, dass lassen wir so nicht geschehen. Natürlich steigt Vahdet auf, denn das Gerichtsurteil ist bindend. Das Gericht hat streng juristisch bis heute nur einen Teil der Geschehnisse zu bewerten gehabt. Aber hier müssen wir Arminia den Mitaufstieg zugestehen. Wir werden eine Lösung finden, die Landesliga mit 18 Teams in 2 Jahren wieder zu regulieren, um nicht 6 Absteiger in der nächsten Saison zu generieren. Je nachdem wieviele Teams von oben in die Landesliga absteigen sind wir in 1-2 Jahren mit 5 Absteigern wieder 16 Teams. So etwas haben uns einige Teams aus BS signalisiert und einige Teams haben uns auch mitgeteilt dass sie gegen 6 Absteiger in einer Saison etwas haben, aber nicht gegen 5.
Einen Präzendenzfall schaffen will niemand. Aber mal ehrlich. Vor dieser Präzendenz braucht wohl niemand Angst zu haben. Diese Kombination ist genauso unwahrscheinlich wie eine Entscheidung eines Europacupspieles per Münzwurf vor ein paar Jahrzehnten.
Umgekehrt könnte zur Präzendenz werden, dass man durch Untätigkeit ein Ergbenis duldet, welches die Masse der Sporttreibenden nicht nachvollziehen kann. 53.000 Menschen haben auf facebook die Situation verfolgt. Die Presse berichtet ganzseitig (!) und schreibt von "Angsthasen". Das kann doch nicht gewollt sein. Was wenn irgendjemand die Situation mißversteht und daraus "lernt" bei ungünstigter Spielentwicklung " schlau " einen Abbruch herbeizuführen mit der Folge von Wiederholungsspiel oder Wertung? Beim letzten Mal ist da auch sportlich nicht gegengesteuert worden... .
Also Hut auf und PRO Gerechtigkeit entscheiden.
Wir, der Vorstand von Arminia Vechelde haben uns von einem breiten Sport- und Presse-Echo nun jedenfalls ermutigt gefühlt, letzmalig einen solchen Vorstoß beim zuständigen Bezirksausschuss zu stellen. Soll uns niemand vorwerfen, der Vorstand hätte hier weniger Engagement gezeigt als die Mannschaft. Hier -öffentlich- unser Antrag an die Vorsitzenden des Bezirksausschusses- und des Bezirksspielausschusses von heute 17.7.2016.
SV Arminia Vechelde von 1921 e.V.
Der Vorstand
Schreiben an den Bezirksausschussvorsitzendne und den Spielausschussvorsitzenden:
Der Vorstand des SV Arminia Vechelde kritisiert die Situation um die (Nicht-)Landesliga-Teilnahme in hohem Maße.
Unsere Kritik richtet sich nicht in erster Linie gegen die Sportgerichtsurteile des Bezirksgerichtes und des Verbandsgerichtes. Dort muss man juristisch werten und das ist geschehen. Leider nicht in unserem Sinne aber das Urteil muss man wohl so akzeptieren.
Die daraus entstehenden Auswirkungen im sportlichen Sinne können wir so nicht akzeptieren!
Wir bitten daher nochmals eindringlich den Bezirksausschuss oder den Bezirksspielausschuss unseren Antrag auf Zulassung zur Landesliga zu überdenken nachdem nun eines der beiden Urteile gefallen ist. Über die Zuschauerausschreitungen in besagten Spiel wurde noch gar kein Urteil gesprochen und da könnte es lt. ReVo auch noch eine Geldstrafe oder Punktabzug gegen den verursachenden Verein Vahdet geben.
Eigentlich geht es aber auch da gar nicht drum.
Es geht darum, welche Außendarstellung dieses Dilemma nun darstellt.
Eine Mannschaft die sportlich in der Saison die meisten Punkte und das bessereTorverhältnis erzielt hat, wird durch eine Entscheidung am grünen Tisch benachteiligt. Entscheidend dabei ist der Hintergrund: Das Ergebnis war nach 89 Minuten 2:2. Selbst 1 Tor in den verbleibenden 2 Minute hätte nichts geändert. Nun benehmen sich die beteiligten Vereine daneben. (Zuschauer Vahdet, Spieler Union, ) Das nüchterne Ergebnis: Nur durch diese unschönen Ereignisse wird am Ende unsere Mannschaft derart benachteiligt, dass die guten Leistungen einer ganzen Saison konterkariert.
Diese Gesamtsituation Ergebnis darf einen Bezirksausschuss oder einen Bezirksspielausschuss so nicht befriedigen. Diese Situation ist auch in keiner Spielordnung oder Rechts oder Verfahrensordnung nachzulesen. Da gibt’s keinen Vergleichsfall für. Dies wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass durch das späte Urteil nach Ablauf der Saison auch eine Wettbewerbsverzerrung eingetreten ist. Und ein weiteres Urteil steht ja noch aus.
Dieses Ergebnis kann ein gewähltes Gremium so nicht stehen lassen! Besondere Situationen erfordern besondere Entscheidungen und Entscheidungsträger.
Es kann und darf nicht im Sinne des Sportes sein, dass eine Mannschaft benachteiligt wird von einem juristischen Verfahren, bei dem es um Unsportlichkeiten zweier anderer Vereine geht.
Wenn diese Aussage so stehen bleibt dann brauchen wir keine Fair-play-Wertungen mehr. Das wäre ein Signal nicht nur an Erwachsene sondern auch an die Jugend, dass durch Unsportlichkeiten ein sportliches Ergebnis noch zu beeinflussen wäre.
Angst vor einem Präzedenzfall? Nein die ist unbegründet.
Ein Präzedenzfall (oder auch Musterfall) beschreibt einen juristischen Fall, dessen Entscheidung sich zum Maßstab anderer Fälle entwickelt hat. Die obige Kombination aus Ereignissen lässt eine Musterwirkung auf künftige Fälle nahezu aussichtlos erscheinen. Kurz: Dieser Fall hat derartige Alleinstellungsmerkmale die eine Musterwirkung auf evtl. künftig auftretende Konstellationen nicht zulässt.
Angst vor Präzedenz müsste eher eintreten, wenn künftig bei unangenehmen Ergebnissen nur ein Spielabbruch kurz vor Ende zu einem verbesserten Resultat der beteiligten Teams führen kann und das juristisch nicht angreifbar ist und auch dann sportlich niemand einschreitet. (z.B. Licht aus nach 87 Minuten; ein neutraler (Gast-) Zuschauer verprügelt den Schiri und der Gastverein profitiert, oder, oder, oder)
Wir denken, es ist wichtig hier ein klares Zeichen im Sinne des Sportes zu setzen. Diese Chance hat nur ein sportliches Gremium. Man muss hier nicht regulierend eingreifen. Aber man kann. Man muss hier eine sportlich/juristische Fehlentwicklung nicht korrigieren aber man kann. Es geht auch nicht darum gegen einen Verein zu entscheiden sondern für eine gerechte Lösung. Die Diskussionen in der Presse und im Internet zeigen hier auch deutlich, dass nicht nur Arminia Vechelde, sondern auch der Öffentlichkeit ein anderes Ergebnis nicht zu vermitteln ist. Also Hut auf und entscheiden!
In einem Jahr wo die Landesliga sowieso mit 17 Teams und einem Freispieltag antritt würde dies den Spielplan nicht mal verlängern.
6 Absteiger in der 18er Landesliga sind nicht zumutbar? Dann eben 2 Jahre 5 Absteiger bzw. mal abwarten ob von oben jemand absteigt.
Wir werden diese Thematik auch mündlich bei den kommenden Bezirkssporttagen nochmal vortragen, wenn hier keine sportlich nachvollziehbare Entscheidung erfolgt um eine öffentliche Debatte bitten. Wir vertreten hier -hoffentlich nachvollziehbar- massiv die Interessen unseres Vereines aber wir vertreten hier auch massiv die Interessen der Sportlichkeit!
Hier nochmal die Besonderheit der Konstellation in Stichworten:
- Arminia Vechelde hat sportlich mehr Punkte und ein besseres Torverhältnis als Vahdet erzielt
- Am Spielabbruch und am Verfahren war Arminia nicht beteiligt
- Ein fairer Verein wird benachteiligt, währenddessen ein Verein dessen Zuschauer Spieler zusammengeschlagen haben und Angst und Schrecken verbreiteten allein profitiert. Hier verweisen wir auf das umfangreich vorliegende Foto- und Videomaterial und die polizeilichen Ermittlungen sowie Ihnen weitere benannte Schilderungen
- Ein Sportgerichtsurteil wurde erst Wochen nach Saisonabschluss/Wechselfrist gefällt
- Ein weiteres Sportgerichtsurteil steht noch aus
- Es entstand Wettbewerbsverzerrung, weil Arminia am letzten Spieltag sportlich nicht reagieren konnte.
SV Arminia Vechelde Der Vorstand am 17.7.2016
Nachsatz: Wir finden es nicht anständig, dass wir auf unser formales Schreiben vom 13.6.2016 bis heute KEINE schriftliche wertschätzende Antwort von Ihnen erhalten haben, nicht mal eine Eingangsbestätigung.