... zieht Euch warm an ...

Berlin, Berlin, die B war in Berlin

Berlin, Berlin, die B war in Berlin


Berlin, immer eine Reise wert.
 
Wo fahren die harten Kerle der B-Jugend bei 40°C im Schatten hin ? Natürlich in die Stadt und nicht ans Meer. Softie können alle, wir wollten als Saisonabschluss noch einmal was für den gestählten Körper tun und die Bundeshauptstadt erkunden.
 
So fuhren wir dann am letzten Freitag auch mit 17 Spielern und 4 Betreuern mit der Bahn nach Braunschweig, gingen entspannt zum ZOB und fuhren von dort mit dem Fernreisebus gen Osten. Alle fröhlich und erwartungsvoll.



Leicht verspätet erreichten wir dann die S-Bahnen und schwebten gegen 19:00 Uhr in unserem Sternehotel Meininger im Humboldthaus in der Oranienburger Straße ein. Da es bei 3-Vierbettzimmern und 3-Dreibettzimmern natürlich immer leichte Differenzen gibt, wurde die Zimmerbelegung schon vorab unter notarieller Aufsicht gezogen. Kleine Anekdote: Trainer Niclas hatte es vorgezogen die erste S-Bahn zu spät zu betreten, stand nun am Gleis und wusste nur den Hotelnamen. Er nahm also 1 von 7600 Taxen in Berlin und fuhr ins Meininger. Tolle Fotos der Fahrt begleiteten uns auf WhatsApp, das Ziel war vor uns erreicht. Als wir schließlich ankamen war Niclas allerdings nicht vor Ort. Wo war er ? Antwort: Es gibt mehrere Meininger Hotels in Berlin J Er kam etwas später.
 
Zimmer 308 durften sich die Trainer und Betreuer teilen. Lukas Fenske wurde einstimmig zum vertrauensvollen Stubenführer gewählt, Timo Puchalowitz bekam die Fernseheraufsicht, Niclas Fritz die Toilettenpapiernachfüllaufgabe und Martin Depner ersetzte die Klimaanlagentechnik.
 
Zummer 309 wurde unter Vorsitz von Michael Hiltner gestellt. Frederick Falb wurde Getränkewart, Constantin Horaiske Süßigkeitenbesorger und Tim Depner kümmerte sich um die ärztliche Versorgung mit seinen Heimwehpflastern.
 
Zimmer 313 ernannte Jonathan Jorns zum Gruppenleiter, Pascal Schlichtmann zum Problemschlichter, Louis Wilke zum Insektenvertreiber und Marcel Burkutean zum Grußkartenschreiber an die Eltern.
 
Zimmer 320 belegten Attackespezialist Björn Bendrick, Wassernachfüllleiter Fabrizio Magistro und Niemalspassiertgeschichtenerzähler Jonas Henn.
 
Zimmer 321 führte Yunus Karaca, der sich darum kümmern musste, immer als letzter am Treffpunkt zu sein, John (Flinte) Lenz als Handysicherungsbeauftragten und Jannik Wasmus als Bevollmachtigten für frauenfreundliche Witze.
 
Zimmer 322 wurde vom Personalratsvorsitzenden Mats-Ole Grete geleitet, Simon Barisch wurde Geldeinsammelbeauftragter und Gerrit Behse musste auf jedem Foto in eine andere Richtung sehen.



Nachdem nun die Etagenbetten eingeteilt waren, auf das Beziehen verzichtet wurde und die Schränke leer blieben, da sich die Klamotten ja auch gut in der Tasche aufheben lassen, wurde zum ersten Event geblasen, die Besichtigung der Hackeschen Höfe. Selten wurden wir freundlicher begrüßt, ein lustiger alter Mann im Kochkostüm lud uns bei deutlich verminderten Preisen zum Essen in sein Geschäft. Da saßen wir nun bei Pasta, Pizza und Cola, freuten uns über 30 °C und den einsamsten Platz in ganz Berlin. Wir sprachen über das Leben, die Liebe, unsere glücklichen Schultage und über die Probleme anderer Leute, warteten bis nach 22:00 Uhr damit Yunus auch etwas Essen durfte und fröhnten der Dinge. Als wir uns dann so langsam auf den Weg machten, durften wir noch einen Blick auf die heimische Tierwelt erhaschen. Eine kleine, ca. 25 cm (Körperlänge) lange Ratte erhoffte sich ein paar Reste von uns. Berlin, Berlin, wir waren in Berlin.
 
Doch davon ließen wir uns nicht ermutigen ins Hotel zurück zu gehen, wir wollten Party bis 24:00 Uhr.
 
Da Berlin natürlich nicht Vechelde ist, waren die Möglichkeiten etwas begrenzt. Wir machten uns also zu Fuß auf den Weg, kreuzten einige Spätkäuferkioske, Parks, bekamen von jungen Damen in lustigen Kostümen viele, viele ernstgemeinte Komplimente und wunderten uns über tausende Besucher in Cafes, die mit 4-5 Leuten abwechselnd an einem Dudelsack ohne Musik nuckelten. Die Stunden bis 24:00 Uhr vergingen wie in Trance und wir freuten uns auf schnarchende Zimmerfreunde, kaum Verkehr auf der Straße vor dem Hotel, nur noch 28°C in den Zimmern und die Gerüche des Waldes. Tag 1 war erledigt.
 
Tag 2 begrüßte uns mit ca. 35 °C und der Gewissheit, dass es nicht mehr kühler wird. Doch kampferprobte Schüler und Auszubildende wissen natürlich, was sie wollen. Huuuuuuuuuuuuuuuuuuunger um 10:00 Uhr morgens, ganz plötzlich. Wir also rein in die Bahn und ab zum Potsdamer Platz. Völlig unvorbereitet in direkter Nachbarschaft endlich ein einigermaßen ansprechendes Lokal, das Ritz Carlton Berlin. Nach kurzer Überlegung und dem Sammeln sämtlicher Geldbestände, hätten wir uns zwei Brötchen, etwas Marmelade und ein Ei, für alle zusammen kaufen können. Es ging also weiter. Unsere Rettung folgte umgehend, das Sony Center, eine coole Bude mit einem netten Frühstück für 7,90 € / Person Buffet, juhu. Der lustige Tellerjongleur schien bei 21 Personen leicht überfordert, da wir aber unsere vorherige Anmeldung beteuerten (Haben sie wohl vergessen zu verbuchen), wurden wir dann ausreichend satt.
 
Weiter ging der Spaß, es war Sauberkeit angesagt. Da bisher noch niemand geduscht hatte, beschlossen wir etwas S-Bahn zu fahren. Unser Abteil blieb während der 30 minütigen Fahrt überraschender Weise ziemlich leer und wie aus dem Nichts, ein See. Wir also alle raus und wo landen wir ? Am Wannsee. Weltklasse, doch leider kein Strand in der Nähe. Wir also alle wieder zurück in die Bahn, eine Station zu weit gefahren. Nachdem wir dann 1,1 km zu Fuß unterwegs waren, die Erlösung. Der Eingang zum See, doch Menschenmassen wie bei Eintrachtheimspielen erwarteten ebenso den Eintritt. Da wir aber Füchse sind und ebenso gerochen haben, hatten wir natürlich vorher schon Eintrittskarten erworben. Vorbei an den Massen ging es nun an den Strand. Ein paar Südländer wie Jonas und Mats-Ole in die Sonne, der Rest in den Schatten. Die Fluten warteten bereits auf uns, doch was war das ? Die ersten 100 m waren Matschewasser bis Knöchelhoch, es folgte eine Algenbahn und anschließend der Boden komplett mit Muscheln bedeckt. Dazu der Algengeruch. Aussage von Tim.“ Der schlechteste Teich, in dem ich jemals drin war“. Wirklich schön war der Strand und die Getränkestände dort. So machten sich Timo, Niclas und Martin auf den Weg dorthin, 2 in Schuhen, einer ohne. Die Aussage von Jonas, dass der Sand doch recht heiß wäre, wurde irgendwie überhört. Heult man sonst nach Niederlagen, wäre es hier bald soweit gewesen. Das Ziel konnte nur mit Blasen (unter den Füßen) erreicht werden.
 
Nachdem wir auch den Teil abgearbeitet hatten, ging es zurück ins Hotel. Auf eine offizielle Brandenburger Tor-Tour wurde anschließend verzichtet, die Jungs machten lieber eine auf eigene Faust, ist ja auch mal ganz gut ohne Betreuer. Das Olympiastadion konnten wir leider auch nicht besuchen, da eine Blondine namens Helene Fischer oder so, Samstag und Sonntag dort trainieren wollte. Schade.
 



Mit Abstechern nach Kreuzberg, Neukölln und Wedding zum Essen wurde der Abend eingeläutet. Der REWE-Markt ermöglichte die Einkäufe heimischer Getränke und ab in den Park. Es folgte ein Abstecher an die Treppen der Spree und wir lauschten dem Gezwitscher des Pirols und des Zaunkönigs. Wehmut kam auf, ein Saisonrückblick wanderte durch unseren Kopf. Wir hatten eine klasse Serie gespielt, doch nur den zweiten Platz im Bezirk erreicht. Sollten wir glücklich, sollten wir traurig sein ? Spieler legten sich auf die Treppe, stellten sich an Zäune, machten Rückenübungen. Eine starke Saison nahm ihren Abschied, so langsam aber sicher. Der Abend trudelte aus, es ging zurück in die Doppelbetten.
 
Tag 3. Der Wecker klingelte uns aus allen Träumen, es war Abfahrt für 10:30 Uhr angesagt. Pünktlich um 11:00 Uhr hatte Yunus seine Aufgabe erfüllt, klasse. Wir checkten aus und horteten die Koffer im gesonderten Abstellraum und machten uns auf einen letzten Weg durch die City. Der Alexanderplatz wurde ausgesucht. Ein Ort vieler Emotionen, des Fernsehturms, Geschichten schöner und weniger schöner Art, genau der Platz für uns, die Mannschaft zu verabschieden. So wurden noch einmal Teams eingeteilt, die zusammen Mittagessen mussten. Gut gestärkt ging es nun zurück zum Hotel und von dort zum ZOB.
 
Bei nun 38°C warteten wir im gut gefüllten Bus nur knapp 15 Minuten ohne Klimaanlage und schon ging es los in die alte Heimat. Pünktlich um 18:35 Uhr waren dann fast alle vor dem großen Sturm zu Hause, kaputt, aber glücklich.
 
Zum Glück sind alle gesund und munter wieder angekommen, keiner wurde von einer Dose erschlagen und es ist nur ein Handy weg. Da hat es schon schlechtere Ergebnisse gegeben.
 
Danke an Niclas, Timo und Lukas für die Unterstützung während der Saison und der Tour. Dir lieber Max Ritter weiterhin gute Besserung. Schade, dass du nicht dabei sein konntest.
 
Euch Männern der 98/99er Teams wünsche ich weiterhin viel Spaß und Erfolg in Schule und Beruf, geht euren Weg. Und kickt vor allem so schön weiter für unseren Verein.
 
Vielen Dank sagen wir noch dem Förderkreis von Arminia für den tollen Zuschuss zur Fahrt und der Jugendkasse, die ebenfalls beteiligt war.   
 
Arminia, einfach geil.
 
Gruß von Arminia B-Jugend.