1. Fußballherren beim PAZ-Cup in Peine
Ein etwas anderer Rückblick auf den PAZ-Cup 2014 mit grün-weißer Brille, ein bisschen Kritik, ein paar Wünschen und der Möglichkeit zum Nachdenken !
Es war schon etwas besonderes für uns Arminen bei dieser inoffiziellen Kreismeisterschaft im Hallenfußball in der Silberkamphalle in Peine dabei zu sein. In der 17. Auflage hat es endlich geklappt und dann gleich ein 4. Platz, besser geht es eigentlich nicht.
Die Vorrunde an diesem 02.Januar 2014 brachte dabei die Überraschung, dass wir Arminen als Tabellenführer die Gruppe abgeschlossen haben. Bildung war doch verdient unterlegen und selbst Bezirksligist Broistedt konnte nur einen Punkt gegen uns gewinnen. Respekt Männer, wir Zuschauer waren sehr zufrieden.
Das Team nach erfolgreicher Quali für die Finalrunde
So trafen wir uns alle am 04. Januar zur Endrunde wieder. Und es waren wirklich viele Arminen, die zugegen waren. Leider waren die Tribünenverhältnisse dieser Veranstaltung nicht gewachsen, so dass ein Großteil aller Fans nicht bei ihrem geliebten Team sitzen konnte. Wenn sie denn überhaupt sitzen konnten.
500 Fans sind allerdings doch eher selten, ein Hallenneubau macht daher keinen Sinn.
Im ersten Spiel unserer Helden trafen wir dann auf die Dungelbecker Jungs. Es waren noch keine 15 Sekunden gespielt, da traf unser Keeper Bördi (Dennis Bertram) zum 1:0, die Halle stand Kopf. Viele sahen uns bereits im Endspiel und es schien nur die Frage, ob 1000 oder gar 2000 an uns überwiesen werden. Leider waren wir mehr gehemmt als befreit und so gelang Dungelbeck der verdiente Ausgleich zum 1:1 etwa 25 Sekunden vor Schluss. Verdient nach einer Vielzahl an Chancen, aber natürlich sehr ärgerlich.
Nun folgten die bärenstarken Wendezeller, die bereits beim Arminenturnier im Dezember für Furore sorgten. Die Exvechelder Marco di Nunno und Andre Grosser sowie ein wirklich talentierter Steven Allerkamp. Das steckt Substanz drin. Unsere frühe Führung von Jan Fichtner wurde umgehend von Keeper Andre Grosser ausgeglichen, doch dann kam die spielentscheidende Szene. Foul von Andre als letztem Mann an Maxi Paulmann kurz hinter der Mittellinie und rote Karte. Eine harte Entscheidung, die jedoch regelkonform ist. Das Ende vom Lied war ein 5:1 Sieg unserer Arminen, da die Wendezeller 12 Minuten mit 4 gegen 5 spielen mussten. Hätte Andre lieber Maxi laufen lassen, in der langen Spielzeit wäre ein Rückstand locker aufzuholen gewesen.
Doch hier lag das Problem. Eine rote Karte bedeutet Unterzahl, Turnierausschluss und eine Sperre für die anstehende Rückrunde auf dem Feld. Das ist schon hart und hat Wendezelle das Turnier gekostet. Glück gehabt Arminia.
Vielleicht sollte man da eine 5-Minutenzeitstrafe einführen. 2 Minuten sind zu wenig, der Ausschluss deutlich zu viel.
Aufgrund der starken Wendezeller Leistungen gegen Dungelbeck und Lengede durften wir im letzten Spiel gegen Lengede nur mit maximal 3 Toren Unterschied verlieren. Kein leichtes Unterfangen gegen die Topfavoriten. Nach tollem Kampf konnten wir die Niederlage in Grenzen halten und besonders der Knaller von Nils Klein war das Eintrittsgeld mehr als wert. 2:3 und Halbfinale. Es war schon sehr geil. Die Stimmung der beiden Fanlager aus Lengede und Vechelde untereinander, kann jedoch als etwas verkrampft bezeichnet werden.
Das Halbfinale gegen Woltwiesche und das Spiel um Platz 3 und 4 lassen wir hier mal außen vor. Die Spieler und Fans steigern sich immer mehr rein und die unglaublichen Preisgelder verwirren doch den einen oder anderen Kicker etwas. Sonst kann man sich die unschönen Situationen gegen Woltwiesche nicht wirklich erklären.
Vielleicht ist eine andere Preisverteilung von 2000 /1000 /500 und 250 auf z. B. 1500 /1000 /750 und 500 denkbar um die Emotionen etwas runter zu fahren.
Die Seriengewinner aus Lengede (Glückwunsch an dieser Stelle) um Erfolgscoach Christian Gleich können scheinbar schon mit der Kohle planen. Ein Fuchs wie Christian nun einmal ist hat er sich mit Sven Kiontke als Keeper und Onur Bacaksiz vor der Saison zwei besonders starke Hallenspieler geholt. Schwächen des Gegners und Stärkung der eigenen Ballermöglichkeiten aus dem Rückraum. Sehr gut überlegt. Bestimmt sind ihm wieder zwei/drei Spieler aufgefallen, die er im nächsten Jahr gebrauchen kann, wir sind gespannt. So konnte auch der Verlust von Dennis Mansfeld ausgeglichen werden. Übrigens auch ein recht passabler Tischtennisspieler, wie es eigentlich alle guten Fußballer sind.
Ach ja, die Trainer. Es saßen schon echt die voraussichtlich besten Herren-Trainer im Kreis auf der Bank. Im Halbfinale ein Thomas Mühl für Vechelde, über Jahre mit excellenter Arbeit, ein Nick Gerull in Hohenhameln, der bisher mehr als überragender Jugendtrainer auf sich aufmerksam gemacht hatte, ein Matthias Steinert in Woltwiesche, der sicher in seiner aktiven Zeit alle bei diesem Turnier in Grund und Boden gedribbelt hätte und schon mal als bester offensiver Mittelfeldspieler vom Kicker in der damaligen Oberliga ausgezeichnet wurde und wie viele gar nicht wissen, seine sportliche Ausbildung in Vechelde genossen hat. Und noch Christian Gleich. Oder ein Thomas Mainka in Wendezelle, ein Held in Sachen Vereinszugehörigkeit.
Nur unsere unglaublich starken Berichterstatter von der Peiner Allgemeinen Zeitung dürften etwas traurig dabei gewesen sein. Peter Conrad musste als Vereinsvorsitzender des VFB Peine berichten, auch wenn sein Club sich diesmal nicht qualifiziert hat. Christian Meyer vermisste seine Germanen aus Blumenhagen und Matthias Preß die Jungs aus Woltorf. Trotzdem hoffen wir natürlich auf die neuerliche Organisation der 18 Meisterschaft im nächsten Jahr. Daumen hoch für die PAZ.
Ein bisschen Angst hatten wir während der Spiele allerdings um euch und die Vertreter der PSG und den Stadionsprecher. Ihr ward verdammt nah dran am Spielfeld. Nicht ungefährlich für euch und die Spieler.
Noch kurz ein paar Worte zum Veranstalter und Turniererfinder Dieter Geyersbach und seine Jungs und Mädels von der PSG. Das Essen war klasse und der Verkaufsstand sehr gut besetzt, lange Wartezeiten gab es nicht. Doch der Getränkeverkauf ?! Das war zu wenig, da hätte etwas aufgestockt werden können. So hätte man locker einen Tausender mehr verdienen können.
Nun zu den Regeln. Über die roten Karten haben wir schon geschrieben und alle Berichte nach dem Turnier schilderten auch davon, das Ballern der Torhüter macht keinen Spaß. Wollen wir nicht wieder Fußball der alten Art sehen ? Doppelpässe, Einzelaktionen, Finten, Tunnel ! Der Strafraum sollte wieder dem Torwart gehören und nur zum Abwehren einer Angriffsaktion verlassen werden dürfen. Eine Kombination mit den Futsalregeln aus der Jugend wäre da ganz spannend. Kein Grätschen am Mann und nach 3 Fouls gibt es einen 9-10 Meter, der Ball sollte der gleiche bleiben und auf die 4/5-Sekunden Regel beim Einrollen kann auch verzichtet werden. Oder doch Futsal und Strafraumpflicht ?! Da hat der NFV-Kreis Peine doch Möglichkeiten seine Regeln zu ändern. Auf jeden Fall dürften die Schiedsrichter klare Vorgaben erhalten, wie sie sich verhalten sollen. Macht es den Jungs bitte etwas einfacher, der Job ist schwer genug bei 500 potentiellen Schiedsrichtern auf der Tribüne.
Wie dem auch immer. Das Turnier ist schon eine riesen Attraktion und muss unbedingt im Peiner Fußballkalender bestehen bleiben. Ein großer Dank an die PAZ und die Sponsoren wie Tejo, Kreissparkasse, Obi, Härke und und und. Macht bitte weiter.
Freunde treffen und über alte und neue Zeiten sprechen, das macht diese Veranstaltung aus. Und wenn dann noch toller Fußball dazu kommt, ein Traum. Hier möchte ich noch an die vielleicht beste Einzelaktion des Turniers erinnern, wie der türkische Torwart der bereits ausgeschiedenen Kicker von MTV Peine in Gruppe 4, alle Gegner von Bildung wie Fahnenstangen stehen ließ und zum 3:0 Sieg abschloss. Sein Lächeln im Anschluss, einfach Gold wert.
Zum Schluss noch ein paar Worte über unser Team. Begeistert waren wir von Lukas Winter. Nun wenige hatten ihn vor der Saison überhaupt auf dem Schirm und nun gehört er zum Hallenstammteam. Mit noch ein bisschen mehr Mut beim Torabschluss, hätte er sicher seine Bude gemacht. Respekt Junge und weiter so. Doch egal ob wir von Marvin Mühl, Kevin Kornmann, Bördi, Nils, Jan, Benni Conrad, Dennis Scharenberg, Maxi, Timo Puchalowitz, Marcel Bäse oder den Fans um Tim Steinert, Benni Gerloff, Niklas Fritz, Sven Becker, Marc Höllemann, Björn Novin, Roman Wagner, Aleksey Palnikov oder den Stimmungsmachern der 2. Herren sprechen, es hat riesen Spaß gemacht dabei zu sein und zu sehen, wie gut der Zusammenhalt im Verein ist.
Wünschen wir der 1. Herren mit Trainer Thomas Mühl, Betreuer Alex Hortobagy und Manager Achim Melzer viel Erfolg für die Rückserie.
Es geht was bei Arminia
Arminia Vechelde
Turnierbeobachter
P.S: Schöne Grüße an Lars